Lenins Strategie der internationalen Revolution. Die internationale Konterrevolution bringt die in der Oktoberrevolution begonnene internationale Revolution ins Stocken, weil die objektiven und subjektiven Voraussetzungen in den meisten imperialistischen
Bestehende Übersetzungen
- Lenins Strategie der internationalen Revolution. Die internationale Konterrevolution bringt die in der Oktoberrevolution begonnene internationale Revolution ins Stocken, weil die objektiven und subjektiven Voraussetzungen in den meisten imperialistischen
- Lenin's strategy of the international revolution. The international counterrevolution brings the international revolution which began with the October Revolution to a standstill, because the objective and subjective prerequisites for a successful proletar
- LAS LECCIONES DE LA GRAN REVOLUCIÓN BOLCHEVIQUE, NUESTRA SAGRADA HERENCIA
- La stratégie de Lénine de la révolution internationale
- Ленинская стратегия международной революции. Международная контрреволюция останавливает начатую Октябрьской революцией международную революцию, поскольку в большинстве европейских стран не было объективных и субъективных предпосылок для успешной пролетарс
Für Lenin und die Bolschewiki war bereits im Jahre 1915 klar: Die internationale Revolution des Proletariats wird nicht in der Form eines gleichzeitigen Aufstands in den entwickelten kapitalistischen Ländern vor sich gehen. Sondern die Kette des Imperialismus wird an ihrem schwächsten Glied reißen, das Proletariat in diesem Land seine Diktatur errichten und mit dem sozialistischen Aufbau beginnen. Lenin führt dazu aus: „Die Ungleichmäßigkeit der ökonomischen und politischen Entwicklung ist ein unbedingtes Gesetz des Kapitalismus. Hieraus folgt, daß der Sieg des Sozialismus zunächst in wenigen kapitalistischen Ländern oder sogar in einem einzeln genommenen Lande möglich ist.“1
Die welthistorische Praxis und Lehre der Oktoberrevolution über den Gang der proletarischen Weltrevolution fasst Stalin in seinem Werk „Über die Grundlagen des Leninismus“ zusammen:
„Die Front des Kapitals wird dort reißen, wo die Kette des Imperialismus am schwächsten ist, denn die proletarische Revolution ist das Ergebnis dessen, daß die Kette der imperialistischen Weltfront an ihrer schwächsten Stelle reißt, wobei es sich erweisen kann, daß das Land, das die Revolution begonnen hat, das Land, das die Front des Kapitals durchbrochen hat, kapitalistisch weniger entwickelt ist als andere, entwickeltere Länder, die jedoch im Rahmen des Kapitalismus verblieben sind.“2
Für Lenin und die Partei der Bolschewiki war die Oktoberrevolution in der das Proletariat die Macht eroberte ein Teil der proletarischen Weltrevolution und deren Prolog.
Lenin begründet ihren Weg so: „Rußland hat den richtigen Weg zur Verwirklichung des Sozialismus eingeschlagen … Wenn man uns die Schwierigkeit unseres Werkes schildert, wenn man uns sagt, daß der Sieg des Sozialismus nur im Weltmaßstab möglich sei, so sehen wir darin lediglich einen Versuch, einen besonders aussichtslosen Versuch der Bourgeoisie und ihrer freiwilligen und unfreiwilligen Anhänger, eine ganz unleugbare Wahrheit zu entstellen.”3
Und Lenin schlußfolgert: „Wir haben dieses Werk begonnen. Wann, in welcher Frist, die Proletarier welcher Nation dieses Werk zu Ende führen werden, das ist unwesentlich. Wesentlich ist, daß das Eis gebrochen, daß die Bahn frei gemacht, daß der Weg gewiesen ist.” 4
Seit der Oktoberrevolution haben die Internationalisierung des Kapitals und der Produktion enorm zugenommen und immense Veränderungen im imperialistischen System stattgefunden. Aber diese tangieren nicht das Wesen des Imperialismus. Auch heute hundert Jahre nach dem Roten Oktober wird die internationale Revolution des Proletariats nicht als eine gleichzeitige Revolution in den fortgeschrittenen Ländern des imperialistischen Kapitalismus oder gar gleichzeitig in allen Ländern vor sich gehen. Sondern die Kette des Imperialismus wird an ihrem schwächsten Glied reißen.
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Den Ablauf der internationalen Revolution, der Weltrevolution gegen den Imperialismus charakterisiert Lenin folgendermaßen:
„Die soziale Revolution kann nicht anders vor sich gehen als in Gestalt einer Epoche, in der der Bürgerkrieg des Proletariats gegen die Bourgeoisie in den fortgeschrittenen Ländern mit einer ganzen Reihe demokratischer und revolutionärer Bewegungen verbunden ist, darunter auch mit nationalen Befreiungsbewegungen der unentwickelten, rückständigen und unterdrückten Nationen.”5
Die Oktoberrevolution hat als Strategie der Weltrevolution, die zwei mächtigen revolutionären Bewegungen der Welt; die Klassenbewegung des Proletariats in den imperialistischen Metropolen für sozialistische Revolutionen und die Bewegung der unterdrückten Völker für antiimperialistische, demokratische Revolutionen in einem Strom vereint. Diese Strategie bündelt sich in den zentralen Losungen der proletarischen Weltrevolution „Proletarier aller Länder vereinigt euch“ und „Proletarier aller Länder und unterdrückte Völker, vereinigt euch“.
Alle demokratischen Bewegungen, alle Kämpfe der Unterdrückten - Kämpfe für ArbeiterInnen-, BäuerInnen-, Werktätigen-, Frauen- und Jugendrechte, Kämpfe der LGBTI*, Kämpfe der indigenen Völker, Kämpfe gegen Krieg, gegen Rassismus, Faschismus, gegen Umweltvernichtung, gegen nationale Unterdrückung - können und müssen auch heute als Teilkämpfe für die sozialistische, oder für antiimperialistische, demokratische Revolutionen, gegen das imperialistische Weltsystem geführt werden.
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Für den Sieg der Oktoberrevolution war die Lehre Lenins über die revolutionäre Situation einer der ausschlaggebenden Faktoren. In seinem Werk „Der ‚Linke Radikalismus‘, die Kinderkrankheit im Kommunismus“ formuliert er für die Strategie und Taktik der internationalen kommunistischen Weltbewegung: „Das Grundgesetz der Revolution, das durch alle Revolutionen und insbesondere durch alle drei russischen Revolutionen des 20. Jahrhunderts bestätigt worden ist, besteht in folgendem: Zur Revolution genügt es nicht, daß sich die ausgebeuteten und unterdrückten Massen der Unmöglichkeit, in der alten Weise weiterzuleben, bewußt werden und eine Änderung fordern; zur Revolution ist es notwendig, daß die Ausbeuter nicht mehr in der alten Weise leben und regieren können. Erst dann, wenn die ‚Unterschichten‘ das Alte nicht mehr wollen und die ‚Oberschichten‘ in der alten Weise nicht mehr können, erst dann kann die Revolution siegen.“6
Die Leninsche Lehre über die „revolutionäre Situation“ fordert von den KommunistInnen eines jeden Landes die konkrete Untersuchung der Situation in dem gegebenen Land. Diese Anforderung geriet bei einem Teil der sich in den 1960er Jahren neu herausbildenden, marxistisch-leninistischen Weltbewegung mit der von den Chruschtschowrevisionisten übernommenen Theorie einer neuen „Epoche, in welcher der Imperialismus seinem totalen Zusammenbruch und der Sozialismus seinem weltweiten Sieg entgegengeht“7 in Vergessenheit. Eine revolutionäre Situation wurde für alle Länder auf dem ganzen Erdball festgestellt. Auch heute wird in den revolutionären Reihen oft in einer falschen Verallgemeinerung über den sich „permanent in der Krise befindenden Kapitalismus“, die konkrete Untersuchung in jedem einzelnen Land vernachlässigt. Im Ergebnis führt das oft entweder zu einer Strategie eines voluntaristischen Vorhutkrieges ohne Volk oder aber zu einer Strategie des Reformismus, verdeckt mit revolutionären Phrasen. KommunistInnen müssen auch in dieser Frage zu Lenin und dem Leninismus zurückkehren und ihn in den Klassenkämpfen anwenden.
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Das alles Entscheidende für den Sieg der Oktoberrevolution ist die Existenz einer im Kampf des Proletariats aufgebauten und gestählten bolschewistischen Partei.
Gegen Ende des ersten Weltkrieges entwickelte sich in Europa in vielen Ländern -neben Russland- eine revolutionäre Situation. So z.B. in Deutschland, in Ungarn, in Italien, in Österreich. Revolutionäre Aufstände aus dem imperialistischen Krieg zurückkehrender Soldaten und Arbeiter (so in Kiel, in Berlin) waren an der Tagesordnung; ebenso wie auch ausgerufene leider nur kurz existierende Rätemächte (so in München, Berlin und Ungarn). Aber keiner dieser Aufstände führte zu einer länger existierenden Diktatur des Proletariats wie in Russland. So blieb die von den Bolschewiki zu Recht erwartete Hilfe des Proletariats der entwickelteren kapitalistischen Länder aus. Hauptursache war der sehr späte Bruch der KommunistInnen in diesen Ländern mit ihren Sozialchauvinisten und Zentristen. So musste in Sowjetrussland, - später der Sowjetunion - die einzige proletarische Staatsmacht der Welt, die gigantische Aufgabe des Aufbaus des Sozialismus in einem Lande allein schultern.
Wie kam es dazu, obwohl gegen Ende des ersten Weltkrieges in Deutschland, in Ungarn, in Italien revolutionäre Situationen ausbrachen, d.h. die objektiven Bedingungen der Revolution gegeben und sehr günstig waren? Warum hatte die Revolution nur in Russland längerfristig den Sieg davon getragen? Was hat den Unterschied ausgemacht? Der Unterschied war die Herausbildung, der Aufbau der Partei neuen Typus, der leninistischen, bolschewistischen Partei in Russland.
Nicht umsonst stellt Lenin in seinem Werk „Der ‚Linke Radikalismus‘", die Bolschewistische Partei als „eine der Grundbedingungen des Erfolgs der Bolschewiki“8 an die erste Stelle.
Was diese Partei des neuen Typus ausmacht hat, hat Stalin wegweisend in seinem Werk „Über die Grundlagen des Leninismus“ zusammengefasst. Die, unserer Meinung nach, für heute wichtigste Besonderheit der bolschewistischen Partei ist ihre Herausbildung im Kampf gegen alle Spielarten des Opportunismus sowohl national als auch international. Die Kommunistische Partei Russlands9 war die erste unter den damaligen marxistischen Parteien, die keine faulen Kompromisse mit dem Opportunismus im Namen der Einheit machte. Sie stand von Anfang beispielhaft für einen prinzipienfesten, unversöhnlichen, offenen ideologischen Kampf. Sie brach sehr früh mit den Sozialchauvinisten und Zentristen nicht nur ideologisch, sondern auch organisatorisch. Nur so konnte die bolschewistische Partei das Vertrauen der Mehrheit des Proletariats für sich gewinnen, und in der siegreichen Revolution die Werktätigen zur Eroberung der Macht und zum Aufbau des Sozialismus führen.
Von der Oktoberrevolution heute 100 Jahre später im 21. Jahrhundert zu lernen bedeutet für die marxistisch-leninistische Weltbewegung: Ohne eine wirklich bolschewistische Partei ist der Sieg einer proletarischen Revolution unmöglich. Eine bolschewistische Partei zu schaffen ohne unversöhnlichen, offenen, ideologischen Kampf gegen alle Spielarten des Opportunismus ist unmöglich. Diese revolutionären Erkenntnisse aus der Oktoberrevolution wurden leider in den gemeinsamen Erklärungen der Kommunistischen und Arbeiterparteien 1957 und 1960 einfach „vergessen“. Der offene ideologische Kampf gegen den Opportunismus bzw. gegen opportunistische Fehler wurde durch folgende Norm ersetzt: „Im gemeinsamen Interesse der Geschlossenheit im Kampf gegen den Feind treten wir stets dafür ein, auf dem Weg interner Konsultationen Probleme zu lösen, wir sind dagegen Meinungsverschiedenheiten vor den Augen der Feinde aufzudecken.“10 Dem steht die Praxis Lenins diametral gegenüber. Er beendet das Vorwort zu seiner Schrift „Ein Schritt vorwärts, zwei Schritte zurück“ mit dem Aufruf: „Noch ein Wort über die Gegner der Sozialdemokratie. Sie feixen und sind schadenfroh über unsere Streitigkeiten; sie werden sich natürlich bemühen, einzelne Stellen aus meiner Broschüre, die den Mängeln und Unzulänglichkeiten unserer Partei gewidmet ist, für ihre Zwecke aus dem Zusammenhang zu reißen. Die russischen Sozialdemokraten haben bereits genügend im Kugelregen der Schlachten gestanden, um sich durch diese Nadelstiche nicht beirren zu lassen, um dessen ungeachtet ihre Arbeit der Selbstkritik und rücksichtslosen Enthüllung der eigenen Mängel fortzusetzen, die durch das Wachstum der Arbeiterbewegung unbedingt und unvermeidlich ihre Überwindung finden werden.“11
Wir müssen auch in diesem Punkt zu Lenin und dem Leninismus zurückkehren und ihn in den Klassenkämpfen anwenden.
Vom Oktober lernen, heißt von Lenin lernen, heißt siegen lernen!
6 Lenin, „Der ‚linke Radikalismus‘, die Kinderkrankheit im Kommunismus”, April/Mai 1919, Werke Bd. 31,
S. 5 und S. 71-72
7 Lin Piao, Vorwort zur zweiten Auflage, „Worte des Vorsitzenden Mao Tse-Tung“, Dezember 1966, S.I, Peking
9 SDAPR (B) – Sozialdemokratische Arbeiterpartei Russlands (Bolschewiki) bis 1918, dann KPR (B) – Kommunistische Partei Russlands (Bolschewiki), später KPdSU (B) – Kommunistische Partei der Sowjetunion (B)
10 „Ein Vorschlag zur Generallinie der internationalen kommunistischen Bewegung“, Punkt 25 in „Die Polemik über die Generallinie der internationalen kommunistischen Bewegung“, S.56, Peking 1965, Oberbaumverlag