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Die Angst der Neuen Züricher Zeitung (NZZ) vor dem Gespenst des Kommunismus

ICOR, European Continental Committee, 20. Juni 2019

 

Die NZZ ist nicht gerade eine Lokalzeitung, sondern international verbreitet und wird von Vertretern des internationalen Finanzkapitals als ihr Sprachrohr geschätzt. Aus deren Sicht musste eine Notwendigkeit bestehen, dass sich ihr Redakteur Lucien Scherrer am 27. April 2019 mit einem überlangen Artikel unter der Überschrift „Mao lebt – die Linken und ihre Geschichtsklitterer“ zu Wort meldete und die ICOR-Organisationen MLGS und MLPD antikommunistisch angriff. Scherrer hat keine Hemmungen, unsere Genossin Silke T. auch öffentlich an den Pranger zu stellen, was ihre berufliche Existenz gefährdet. Ihr und den Genossen in der Schweiz gilt unsere volle Solidarität.

 

Bürgerliche Journalisten, Politiker, Historiker versuchen penetrant, auch lange nach seinem Tod die herausragende Rolle Mao Zedongs bei der Befreiung des chinesischen Volkes zu zerstören. Der Befreiungskampf erlöste es 1945 von den imperialistischen japanischen Eindringlingen, rettete damit Hunderttausenden Chinesen und japanischen Soldaten das Leben und eröffnete Hunderte von Millionen Menschen erstmals ein lebenswürdiges Dasein. Nach dem Sieg über die chinesische Bourgeoisie und die Großgrundbesitzer vor 70 Jahren konnten die Arbeiter und Bauern in breit entfalteter Eigeninitiative einen sozialistischen Staat aufbauen, in dem schon bald niemand mehr Hunger leiden musste. Infolge von Naturkatastrophen und der anfänglichen technologischen Rückständigkeit starben in den Gründungsjahren der Volksrepublik viele Menschen, was Herr Scherrer dem „Großen Sprung nach vorn“ anlastet und deren Zahl er mit 45 Millionen völlig willkürlich angibt und zigfach überhöht. Das ist Geschichtsklitterung!

 

Warum wird erneut der Sozialismus mit „Millionen Toten“ in Verbindung gebracht? Könnte es sein, dass Herr Scherrer Angst hat vor der wachsenden Infragestellung des Kapitalismus unter der Jugend? Haben weltweit 70 Millionen Flüchtlinge nichts mit der neokolonialen Ausbeutung z.B. Afrikas durch das internationale Finanzkapital zu tun? Wurden nicht 60 Millionen Menschen durch den II. Weltkrieg, der vom deutschen Imperialismus angezettelt wurde, getötet? Der Korea- und der Vietnamkrieg, die maßgeblich vom US-Imperialismus geführt wurden, forderten jeweils 4 Millionen Tote unter der Zivilbevölkerung. Und kommen nicht momentan Hunderttausende durch den Übergang zu einer Umweltkatastrophe ums Leben, die ihre Ursache in der Profitwirtschaft hat?

 

Mit Antikommunismus versuchen Leute wie Scherrer das kapitalistische System zu retten. Der sozialistische Ausweg aus dem Kapitalismus soll verbaut werden. Gern behaupten sie, der Sozialismus sei in Osteuropa oder China „gescheitert“. Nein, er wurde nach Maos Tod in den 1970er Jahren verraten von einer neuen bürokratisch-kapitalistischen Klasse unter Führung Deng Xiaopings, die aus China ein neuimperialistisches Land machte. Diese Entwicklung beweist aber nur, dass der Sozialismus abgeschafft wird, wenn die Arbeiter und Volksmassen nicht konsequent die Diktatur des Proletariats ausüben gegen alle Versuche, den Kapitalismus zu restaurieren.

 

Der Antikommunismus der herrschenden Klasse ist ihr verzweifelter Versuch, den Gang der Geschichte zum Sozialismus aufzuhalten. Schon Marx und Engels griffen ihn in ihrem Manifest der Kommunistischen Partei an mit den Worten „Ein Gespenst geht um in Europa – das Gespenst des Kommunismus.“

Und Mao hat heute in China ein wachsendes Ansehen – ebenso wie die Rolle Stalins weit über Russland hinaus hoch geschätzt wird in seiner Rolle für den Sieg über den barbarischen Hitlerfaschismus.

Der berühmte deutsche Schriftsteller Thomas Mann nannte 1946 den Antikommunismus

die Grundtorheit unserer Epoche“.

 

2010 vereinigten sich weltweit revolutionäre Parteien und Organisationen zur ICOR. Sie ist inzwischen auf 57 Organisationen angewachsen. Bei ihrer Gründung erklärten sie:

Die Sehnsucht und die Suche nach einer von Ausbeutung und Unterdrückung befreiten Gesellschaft müssen zu einer gesellschaftsverändernden Kraft werden, die die Grundübel des imperialistischen Weltsystems überwindet. Die ICOR ist aus der praktischen Notwendigkeit entstanden, die Destabilisierung des imperialistischen Weltsystems mit der Höherentwicklung des revolutionären Befreiungskampfes gegen den Imperialismus und für den Sozialismus zu beantworten.“ (aus der Gründungsresolution)

 

Die weltweite Bewegung von Jugendlichen „Fridays for future“, die Gelbe-Westen-Bewegung in Frankreich, Arbeiterproteste in Ungarn, Serbien, Tschechien oder Bosnien, in Brasilien, Bangla Desh oder den USA werfen die Frage auf, ob die Existenz der Menschheit und der Umwelt unter der Knute des kapitalistischen Profitsystems erhalten werden kann oder ob wir nicht vielmehr dieses System beseitigen müssen, um überleben zu können.

 

Für das ECC die Koordinatoren

 

Jeroen Toussaint und Joachim Griesbaum

 

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